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Donnerstag, 6. September 2007

Lyrik lieben lernen III:

Ein Clerihew ist ein kurzer scherzhafter pseudobiographischer Vierzeiler, eine Gedichtform, die von Edmund Clerihew Bentley (1875-1956) erfunden wurde. Er besteht aus zwei Reimpaaren mit ungleichmäßiger Länge und mehr oder weniger freiem Rhythmus. Der Name der historischen Person steht dabei meist am Ende der ersten oder der zweiten Verszeile. Der Clerihew ist eher wunderlich und schrullig als satirisch.

Das Ding verarscht sich schon selbst, da ist nicht mit ner Parodie zu dienen. Zumindest schreib Wikipedia als deutsches Beisspiel folgendes:

Dieter Bohlen //
verabscheut Kohlen, //
Nach vielen Stunden //
im Fernsehen hat er das Pulver erfunden. //

Sorry, aber für der lieben Übung willen - bitte!

Kanzler Schmidt //
Simmer quit //
Quid pro quo //
Ich dir, wie du mir, so. //

Lyrik lieben lernen II:

Und dann dieses Phänomena: Die Chevy-Chase-Strophe ist eine im 18. Jahrhundert aus England zuerst von Friedrich Gottlieb Klopstock und Gleim übernommene volkstümliche Strophe. Sie besitzt vier Verszeilen, von denen die 1. und 3. vier Hebungen, die 2. und 4. drei Hebungen hat. Da es sich um taktgliedernde und nicht streng silbenzählende Dichtung handelt, darf die Anzahl der Silben zwischen den Hebungen variieren. Die Chevy-Chase-Strophe wird häufig in der Ballade verwendet und besitzt durchweg männliche Kadenzen. Als Beispiel ein Werk von Strachwitz: Das Herz von Douglas, auch wieder nur die erste Strophe.

Er:

Graf Douglas, presse den Helm ins Haar,
Gürt um dein lichtblau Schwert,
Schnall an dein schärfstes Sporenpaar
Und sattle dein schnellstes Pferd!

Ich:

Graf Douglas, presse den Helm ins Haar,
Entblöße Dein starkes Schwert
Schnall an dein schärfstes Sporenpaar
Und reit endlich ma wieder den Gert.

Muss hier noch jemand an das vorne Er und hinten ich denken?

Lyrik lieben lernen I:

Hab mir gedacht, mal tiefer in die lyrischen Gattungen einzutauchen, wer will, den nehm ich mir auf die Reise. Heute, die Asklepiadeische Strophe:

Eine Asklepiadeische Strophe ist eine nach dem griechischen Dichter Asklepiades bezeichnete vierzeilige Strophe, die aus zwei 12-silbigen, einer 7-silbigen und einer 8-silbigen Verszeile besteht; wie bei der Alkäischen Strophe besonders von Klopstock und Friedrich Hölderlin nachgebildet.

Hier meine Parodie auf Klopstock: Der Zürchersee, 1. Strophe. Die anderen hatt ich leider nicht zur Hand.

Original:

Schön ist, Mutter Natur,
deiner Erfindung Pracht, //
Auf die Fluren verstreut,
schöner ein froh Gesicht, //
Das den großen Gedanken //
Deiner Schöpfung noch einmal denkt. //

Meins (auch orgiginal):

Schön ist, holde Menschheit,
deiner Erfindung Pracht, //
Auf den Fluren verstreut,
Akten und kein Gesicht, //
Das den großen Gedanken //
Deiner Schöpfung nochma bedenkt. //

Bald mehr - es gibt, so glaub ich bisher, tausend Untergattungen.

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